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Vielfältigkeitsdimensionen und ihre Intersektionen sind ein selbstverständlicher Teil unserer alltäglichen Lebensrealitäten. Intersektionale Aspekte zu berücksichtigen ist in der Medizin besonders lebensrelevant, da sie auch Gesundheit, Krankheit und Versorgung beeinflussen. Nur mit einer medizinischen Forschung, die intersektionale Dimensionen berücksichtigt, und einer medizinischen Versorgung, die diese umsetzt, können wir die beste Gesundheitsversorgung für Alle gewährleisten.
Nach meinem Abitur habe ich in Jena Humanmedizin studiert. Als Kölnerin zog es mich für das sog. Praktische Jahr nach Köln zurück, wo ich in verschiedenen Kliniken in Köln arbeitete. In Köln promovierte ich dann auch unter der Betreuung von Prof. Elke Kalbe und der damaligen Gender-Gastprofessorin Dr. Amma Yeboah zu Geschlechterkompetenzen von Medizinstudierenden. Nach einer medizinisch-praktischen Tätigkeit, sowie dem Masterstudium der Gender Studies an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, begann ich meine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Geschlechtersensiblen Medizin der Medizinischen Fakultät OWL in Bielefeld.
Durch mein privates Interesse an feministischer Literatur bin ich auf die geschlechtsbezogene Lücke gestoßen, die in meinem Studium der Humanmedizin existierte. Seitdem – bewegt von diesem persönlichen Erleben und einem Unverständnis gegenüber der markanten Versorgungsungerechtigkeit – beschäftige ich mich in meiner Forschung hauptsächlich mit der Vermittlung von Geschlechteraspekten und -kompetenzen in der medizinischen Ausbildung. Dazu gehört neben theoretischer Grundlagenarbeit auch Lehrforschung, und die Entwicklung von Lehrformaten im Bereich Geschlechtersensible Medizin.
Ein weiteres Forschungsinteresse ist Diskriminierungserleben im Medizinstudium. Hier untersuchen wir, ob und inwiefern Diskriminierungserleben und Diskriminierungsmiterleben im Medizinstudium stattfindet/stattfand, und welche möglichen Lösungsstrategien für ein diskriminierungssensibleres Medizinstudium existieren.
Und durch meine persönliche Verkörperung als interdisziplinäre Wissenschaftlerin im Bereich der Medizin und den Gender Studies weiß ich um die Bereicherungen, aber auch die Herausforderung interdisziplinären Arbeitens in verschiedenen Fächerkulturen.
Daher freue ich mich, als IMPACT-Fellow für die Medizinische Fakultät intersektionale Geschlechterperspektiven interdisziplinär zu fördern, zu sensibilisieren, und mögliche Brücken aufzuzeigen.